Nach den zwei Wochen Ferien, die wir ordentlich genossen haben, kam die Prep-Week auf uns zu. Die Schule ging noch nicht richtig los, es war nur die Vorbereitungswoche. Für uns nicht ganz so elementar und meist eher ermüdend, da wir nicht richtig etwas machen konnten und viel zugehört haben. Gut dabei gewesen zu sein war es trotzdem alle mal, konnte man schon mal alle Lehrer und sonstigen Kollegen kennen lernen und wurde am ersten Schultag nicht ins kalte Wasser geschubst. Zudem sind Katastrophenmaßnahmen natürlich verpflichtend, es kann immer man die Erde beben, das Gebäude in Flammen aufgehen oder ein Tsunami anrollen. Anscheinend hat es auch schon mal ein Erdbeben gegeben während ich hier war, also eines das man richtig gespürt hat, das habe ich aber anscheinend gekonnt verpennt. So ein Erdbeben rüttelt mich nicht aus meinem wohlverdienten Schlaf. Wie gesagt, richtig viel los während der Prep-Week nicht, anstrengend war es trotzdem und so richtig fähig am Nachmittag noch groß was zu machen waren wir alle nicht. Die Kollegen sind aber alle nett und sehr zuvorkommend uns Freiwilligen gegenüber. Der Schuldirektor und unser Koordinator scheinen auch beide sehr darum bemüht dafür zu sorgen, dass wir nicht zu viel arbeiten und auch unseren Kapazitäten gerecht eingesetzt werden und nicht immer nur in der selben Klasse sind. Beim Deutschunterricht helfen, Sport unterstützen, dann wieder normalen Unterricht machen, es verspricht auf jeden Fall abwechslungsreich zu werden. Ich bin jetzt übrigens auch primär nicht im Kindergarten eingesetzt, sonder in der Vorschule. Das ist ganz schön, da ich einige der Kinder schon aus der Summerschool kenne, da hatte ich gleich bekannte Gesichter in meiner Klasse. Aber dazu dann mehr wenn ich zur ersten richtigen Arbeitswoche komme. Erstmal gab es auch ordentlich Geld von der Schule. Bezahlung für die Summerschool und unsere Bezahlung für August. Das hat meine katastrophale Haushaltsbilanz erst mal wieder ausgeglichen. Ich führe über jede Ausgabe und Einnahme penibel Buch und August war - um es salopp auszudrücken - arschteuer. Ich meine, dass war auch klar, wir haben uns im ersten Monat gehen lassen, unsere Ferien genossen und uns ein paar teure Sachen gegönnt, aber so weiter machen kann ich auf keinen Fall :D Während der Schulzeit haben wir aber auch gar nicht die Zeit so viel Geld auszugeben, es wird also schon hinkommen :) Auch das Wochenende von Woche Nummer 6 verlief eher ruhig und ohne große Unternehmungen. Manchmal muss man auch einfach mal die Seele baumeln lassen und nichts tun :)
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Live life to the fullest: get a 'Frozen' Cup :D |
Aber ich schweife vom Thema ab: meine erste Arbeitswoche. Der Tag sieht also wie folgt aus:
Morgen Bus,
Doppelstunde Unterricht,
Snack,
Doppelstunde Unterricht,
Lunch,
13 Uhr Bus,
Pause,
Unterricht,
16 Uhr Bus.
Unser Tag wird wie alle Pläne der Lehrer über Googlekalender geregelt. Das ist sehr praktisch, da man den Kalender direkt mit dem Handy synchronisieren kann und so auch offline immer seinen Stundenplan dabei hat, ohne alles manuell einzugeben. Ich bin dadurch richtig Fan von dem Kram geworden, den ich vorher immer unnötig fand, und nutze das jetzt auch für private Terminplanung :) Ich bin also hauptsächlich in der Preschool und helfe in einer netten kleinen Klasse von 14 Kindern in Unterricht. Die lernen hier Buchstaben, Schreiben, Lesen, Zahlen, Rechnen, Zählen und natürlich Verhaltensnormen und Werte. Wie man sich zu benehmen hat und so weiter. Dann gibt es noch Deutsch- und Japanischunterricht, der Rest ist alles in Englisch, Kunst, Musik, IT, Sport und Bibliothekszeit. Ich achte darauf, dass die Kinder sich benehmen, vernünftig mitarbeiten, helfe denen die noch nicht so weit sind und achte darauf, dass die die schon weiter sind genug gefordert sind. Die Reichweite ist sehr groß. Manche Kinder können kaum die Buchstaben, ein Mädchen kann schon schreiben und zählen wie eine Drittklässlerin, ein anderes liest Bücher Zeile für Zeile als hätte es nie etwas anderes im Leben gemacht. Da muss man schon darauf achten, dass alle angemessen Unterstützung oder Förderung bekommen. Manchen Kindern helfe ich dann ihren Namen korrekt in großen und kleinen Buchstaben zu schreiben, andere ermutige ich noch ein paar Sätze zusätzlich auf ihr Bild zu schreiben. Beim Japanischunterricht bin ich nicht dabei, Deutsch hatte ich bislang erst ein Mal. Das war eher eine Kennen-Lern-Stunde, mal sehen wie es dann später wird. Bei Musik bin ich auch nicht dabei, nur beim ersten Mal habe ich die Kinder begleitet, da sie die Lehrerin noch nicht kannten und dann wenigstens mich als bekannte Person dabei hatten. In Sport werden alle Schüler zur Zeit auf das anstehende Sportfest vorbereitet. Springen, Werfen, Laufen etc., das volle Programm. Schwimmunterricht gibt es auch, da bin ich allerdings auch nicht dabei. Nach dem Mittagsbus, der von etwa 13 Uhr bis 14:15 fährt haben alle Freiwilligen eine Stunde Pause, meistens gehen wir dann etwas zu essen kaufen und füllen unsere Mägen wieder auf. Danach gibt es dann noch eine Stunde und der Tag endet mit dem Busdienst um 16 Uhr.
Mittwochs gibt es keinen Nachmittagsunterricht, aber eine Nachtmittagsbetreuung. Die Busse fahren also trotzdem, wenn denn Buskinder in der Betreuung sind, was sie auch sind. Einer von uns drei Freiwilligen muss in der Pause mit auf dem Schulhof sein, die anderen haben den Nachtmittag dann komplett frei. Wir werden diese Zeit wohl hauptsächlich zum Japanisch lernen nutzen :)
So weit erst mal zu meinem Arbeitsleben.
Bilder kann ich heute leider keine spannenden anbieten, ich fotografiere ungern im Unterricht und vom Wochenende habe ich auch nichts aufregendes. Es war wieder mehr ausschlafen :D Wir waren noch ein wenig shoppen, haben uns mit allem möglichen eingedeckt und waren verschiedene Restaurants testen, viel mehr aber nicht... Ich kann mal ein Bild vom Ramen da lassen :D
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Ramen :) |
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Dieser nette Herr hier hat vor einem Einkaufszentrum sehr spektakulär Speiseeis zubereitet :) |