Dienstag, 17. Februar 2015

2015!

Ich habe meine Pflicht als Blogger in den letzten Monaten sehr stark vernachlässigt. Es ist eine Menge passiert und ich werde versuchen das wichtigste aus dem vergangen Jahr und den ersten Wochen des neuen Jahrs auf den Punkt zu bringen.

  • Tokyo: Ende Oktober, in den Herbstferien, war ich zusammen mit Laura in Tokyo. Mit dem Nachtbus von 23 Uhr bis ca. 7 Uhr morgens unterwegs, so spart man sich wenigstens eine Nacht im Hotel und eine Menge Geld. Fliegen und der Shinkansen (Hochgeschwindigkeitszug, etwas mehr als zwei Stunden nach Tokyo), in dessen Genuss ich inzwischen aber auch schon gekommen bin, sind einfach schweineteuer. Wir waren in einem Hotel untergebracht, das uns im Vorfeld von Shiori empfohlen wurde. Ein günstiges, ziemlich zentrales und echt gutes Hotel. In Spaziergangreichweite zum Skytree.
    Den ersten Tag haben wir ruhig angehen lassen, etwas Schlaf nachgeholt und dann im Tempelviertel spazieren gegangen. Ab dem zweiten Tag ging es richtig los. Ich war auch dem Skytree, habe die Aussicht über Tokyo bei Nacht genossen, war auf dem Tokyo Tower, habe im Kaisergarten die Herbstsonne genossen, bin mit dem Fahrrad durch die hektische Innenstadt gekreuzt und habe auf dem weltgrössten Fischmarkt fantastisches Sushi genossen. ShinjukuShibuya und Harajuku standen als "Musst-Visit"-Viertel natürlich auch auf dem Programm. Tokyo ist unglaublich. Ich glaube so viele Menschen auf einmal sieht man sonst nur auf Festivals, Messen oder im Stadion. Als Eindruck für eine Woche ist es ziemlich cool, aber ich glaube ich würde hier nicht leben wollen. Auf Dauer zu laut, zu voll, zu stressig. Muss nicht sein.
    Bei dem ganzen Trubel, den Wolkenkratzern, Leuchtreklamen und Sehenswürdigkeiten springt mein persönlicher Favorit etwas aus der Reihe. Am besten gefallen hat mir nämlich ein kleiner Park in der Nähe des Fischmarktes. Inmitten der Hochhäuser liegt er versteckt. Ruhig und klein, mit einem kleinen See und einer Insel auf der man Tee genießen kann. Das Wetter war auch einfach perfekt. Ein toller Trip und eine tolle Erfahrung.
  • Winterferien: Die drei freien Wochen über Weihnachten sind nicht grundlos die für mich bislang schönste Zeit in Japan gewesen. Schwer dazu beigetragen hat natürlich die Tatsache, dass ich für zwei Wochen Besuch von meiner Freundin bekommen habe. Aber auch abgesehen davon waren die Ferien unglaublich und haben unglaublich viel Spaß gemacht.
    In der ersten Woche war sie noch nicht da, in dieser Zeit habe ich Weihnachtsvorbereitungen getroffen. Geschenke gekauft, lange ausgeschlafen und vor allem eine Menge Zeit gebastelt. Gewisse Geschenke hatten eine Deadline, die ich einhalten musste und haben eine ganze Menge Arbeit in Anspruch genommen. Aber es ist alles noch rechtzeitig fertig geworden.
    Am 21ten ist Helle dann angekommen und ich habe sie vom Flughafen abgeholt. Weihnachten stand schon unmittelbar vor der Tür und wir mussten noch ein paar Sachen erledigen, wie zum Beispiel Geschenke für das Sharehouse-Wichteln besorgen. Es gab zwei Bedingungen: das Geschenk durfte höchstens 1500 Yen kosten und musste irgendwie rund sein. Das ließ sich gerade so machen. Als Ergebnis gab es dann zwei Spielzeuge, mit denen man sich gut die Zeit vertreiben kann.
    Es sollte mein erstes Weihnachten sein, das ich nicht zu hause feiere, aber es war trotzdem ein unglaublich schönes Weihnachten. Am Weihnachtsabend haben wir uns mit allen im Commonroom versammelt und zusammen gekocht, Das Essen war kulturell ziemlich gemischt und die Kombinationen die daraus entstanden sind waren sehr interessant. So würde Sauerkraut und Rotkraut fröhlich mit Sushi und Reis gemischt, oben drauf noch ein wenig Kartoffelbrei gekleckst und das ganze dann mit sehr leckerem Fleisch abgerundet. Das Essen war sehr lecker. Bestimmt das beste Essen, das ich gegessen habe seit ich in Japan bin. Nach dem Essen wurde gewichtelt. Ich stand am Ende mit einer Flasche wenn und rundem Gebäck da. Ich bin ein Freund von Essen und Trinken, also war ich damit sehr zufrieden. Der Abend war wirklich schön. Nette Gesellschaft, gutes Essen und Geschenke. Was möchte man mehr von einem Weihnachtsabend?
    Nach einer alten Familientradition ging es am ersten Weihnachtsfeiertag (etwas verspätet, aber an Weihnachten war keine Zeit) ins Kino. Der Hobbit, dritter Teil. Ich hatte den Film schon einmal gesehen, aber bei manchen Filmen lohnt es sich auch zwei mal rein zu gehen. Meine Freundin und ich waren einige Tage später dann sogar nochmal im Kino. Diesmal Baymax. Ich liebe Animationsfilme. Sie fand ihn eindeutig auch gut :)
    Das nächste große Event war dann Neujahr. Es gab abends eine Party unten in der Bar, den Tag haben meine Freundin und ich allerdings in Osaka verbracht. Zunächst haben wir uns die Burg angesehen, dann als es dunkel wurde gab es dort eine große Lightshow, die wir uns auch nicht entgehen lassen haben. Rechtzeitig zur Party standen wir allerdings wieder in Kobe auf der Matte. Die Party war ebenfalls echt gut. Ein kleines Highlight war ein Schere-Stein-Papier Wettbewerb, den ich mit Bravour gewonnen habe. 100 Yen gesetzt und 2500 gewonnen. Davon abgesehen war es eine recht normale Party, aber eine gute.
    Mit Beginn des neuen Jahres kamen noch zwei weitere Events die ich kurz ansprechen möchte.
    Aki hat uns zu sich eingeladen um zusammen mit seiner Familie Mochi, eine Art japanischer Neujahrskuchen aus Reis, zu machen. Auf traditionelle Art und Weise. Das beinhaltet mit einem großen Holzhammer eine Portion Reis windelweich prügeln. Und das ist genau so spaßig wie es sich anhört. Das Ergebnis war zudem noch echt lecker. Der Reis wurde wie gesagt zunächst weich gehauen, dann entweder mit verschiedenen Zutaten gefüllt, oder frittiert. Nach Tee und Kuchen ging es dann noch gemeinsam in einen nahe gelegenen Tempel, um ganz traditionell das Neujahrsgebet zu sprechen. Der Tempel lag etwas höher am Berg, sodass der Schnee der zuvor gefallen war liegen geblieben ist und dem ganzen eine schöne Winteraura verpasst hat.
    Die letzten Tagen ihres Japanbesuches waren angebrochen, doch es gab noch eine Sache die ich zusammen mit meiner Freundin machen wollte, was ich selbst bislang noch nicht gemacht hatte. Nara. Was ist das Besondere an Nara? Nara ist eine Stadt. Nara hat einen Park. Einen verdammt großen Park. Und in diesem Park leben Hirsche. Verdammt viele Hirsche. Ein sehr beliebtes Reiseziel, nicht nur für Touristen. Die Hirsche sind also volles Haus und somit an Menschen generell gewöhnt. Und es sind echt viele. Der Park an sich ist schon schön, aber die Tatsache, dass überall zahme Hirsche durch die Gegend laufen macht ihn noch schöner. Man kann sogar Hirschkeckse kaufen und verfüttern. Man lief dann nur Gefahr, dass einem den Rest des Tages ein Hirsch hinterher läuft der nicht genug bekommen kann.
    Lichtshow Osaka
    Mochi füllen
    Lichtshow Osaka
    Buntes Weihnachtsessen
    Nara
    Reis verprügeln
    Hirsche in Nara

     Ich kann noch über eine Menge mehr schreiben, aber ich mache das mal in Etappen, damit es nicht zu lange dauert. Weiter geht es zum Beispiel mit meiner ersten Reise im Shinkansen und was ich eigentlich so auf der Arbeit treibe. Bald sollte also mehr kommen!

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